Dienstag, 13. Oktober 2015

Ab in die Hagebutten

Es ist Hagebuttenzeit und wenn ich eines in wunderbarer Erinnerung habe, ist es die Hagebuttenmarmelade meiner Oma. Ich habe sie schon lange nicht mehr selber gekocht, wusste auch nicht so richtig, wo ich gute Hagebuttensträucher finde. Vor einigen Tagen bin ich dann abends nach Büroschluss mit einer Freundin losgezogen. Unser Vorhaben ab in die Hagebutten wollten wir "auf Ewald", einer seit einigen Jahren begrünten ehemaligen Halde, in die Tat umsetzen. Da es einige Tage geregnet hatte, ging es in den dicken Wanderstiefeln mit der rutschfesten Profilsohle los. Wir hatten keine Ahnung, wo genau wir was finden würden und wie weit wir auf die Halde rauf müssten. Schon nach wenigen Metern leuchtete es rot aus dem Gebüsch am Wegrand.

 

Innerhalb kürzester Zeit hatten wir eine schöne Menge an Hagebutten gepflückt. Der einsetzende Regen ließ uns dann die "Ernte" abbrechen und den Heimweg antreten. Zu Hause angekommen konnten wir beide je ca. 1 kg Früchte abwiegen. Ein kleiner Spaziergang nach Feierabend, vor dem Regenschauer und der Dunkelheit und 1 kg frische Früchte dabei gesammelt - na das hat sich doch gelohnt.

 

Ohne Fleiß keine Marmelade, also zuerst einmal die nicht so schöne Arbeit, die Früchte putzen: Krönchen und Stiele jeder einzelnen Frucht abschneiden und gründlich waschen. Danach die Hagebutten in einem Topf mit einem Stampfer anquetschen, mit Wasser und Wein auffüllen, Gewürze dazu und das ganze abgedeckt über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Tag die Früchte in dem Sud aufkochen und ca. eine halbe Stunde weich kochen. 


Danach die Hagebutten gründlich durch ein Sieb passieren. Übrig bleibt schmutziges Geschirr, ein Klops aus Schale und Körnern, die zugegebenen Gewürze - und wunderbares feines Hagebuttenmus.

 

Das Mus mit Weißwein auffüllen, Zitronensaft zugeben und mit Gelierzucker einkochen. Normalerweise benutze ich 2:1 Gelierzucker, dann wird die Marmelade nicht ganz so süß. Da Hagebutten aber von Natur aus eher etwas bitter sind verwende ich in diesem Fall den klassischen 1:1 Gelierzucker. Er hat den Vorteil, dass die rote Farbe schöner erhalten bleibt und mit der Zeit nicht bräunlich wird. (das gilt übrigens auch bei Erdbeermarmelade). Nach der Gelierprobe - hmm lecker, Gelierprobe vom Teller lecker - in Gläser füllen, abkühlen lassen, fertig. Ein Glas Hagebuttenmarmelade wurde sofort am nächsten Tag Mitbringsel zu einer Geburtstagsparty. Da ich die Aufkleber noch nicht fertig hatte, habe ich ein kleines Schildchen an das Glas gehängt.

 

Mit der "Apfelspende" meiner Freundin aus ihrem Garten, habe ich noch ein paar Gläser Apfel-Hagebutten-Marmelade und mit den restlichen eingefrorenen Blaubeeren - ich liiieebe Blaubeeren - ein paar Gläser Apfel-Blaubeeren-Marmelade eingekocht. Apfel-Hagebutte habe ich bereits probiert, die ist absolute Spitzenklasse und von meiner Schwiegertochter erreicht mich bereits die Nachricht, dass die Hagebutten-Marmelade sofort am nächsten Tag zum Frühstück probiert und für Sehr-Lecker befunden wurde. 

 

Vom Früchte sammeln bis zur fertigen Marmelade hat es viel Spaß gemacht und ich frage mich, warum habe ich so lange keine Marmelade eingekocht? Zuletzt habe ich meistens nur Chutneys eingekocht. Ich glaube ich habe eine alte Leidenschaft wieder entdeckt. Fazit: das sollte ich öfter mal machen!


Hagebutten - Marmelade

Zutaten
1 kg Hagebutten (geputzt ca. 850 g)
für den Sud:
1 liter Wasser oder Weißwein
ich mische Wasser und Weißwein halb und halb
1 Zitrone in Scheiben
5 Nelken und 5 Pimentkörner
2 Zimtstangen
in das Mus:
Wasser oder Weißwein zum Auffüllen
gepresster Saft einer Zitrone

Zubereitung
siehe Text und Bilder oben. 
Das Hagebuttenmus muss vor dem Einkochen ggf noch einmal aufgefüllt werden. 
Bei der angegebenen Menge sollte das Mus mit Wasser und/oder Wein noch einmal auf ca. 1500 g auf gefüllt werden. Je nach Menge der Früchte die ihr verabeitet, müsst ihr eben die anderen Zutaten hoch rechnen. Danach dann die Gelierzuckermenge berechnen.


Ich kann nur sagen, LECKER und meine Freundin und ich überlegen gerade, noch einmal ab in die Hagebutten zu stapfen, da waren ja noch so viele....
 Meine Hagebutten-Marmelade verlinke ich noch bei Pamelopee

Außerdem möchte ich mich für eure lieben Kommentare zu meinem letzten Beitrag bedanken. Das Frühstücksset aus meiner Blogger-Geburtstagsverlosung ist mittlerweile auch bei der Gewinnerin angekommen und ich bekam eine liebe Mail dazu. Vielen Dank.

Liebe Grüße und eine schöne Woche
Carolyn

7 Kommentare:

  1. Ich bin etwas fassungslos.... So einfach geht das?? Mich lehrte man, dass die Körner rausgepult werden müssen, bevor das ganze gekocht wird. Wegen der Borstenhärchen. Und nun kochst du das alles, und dann treibst du alles durch ein Sieb..... Hier ist doch alles voller Hagebutten - ich muss das probieren!
    Danke
    Herzlichst
    yase

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  2. So ein toller Post, man ist zum nachmachen animiert.
    Lg Sandra
    blogsvonsandra.blogspot.com

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  3. Ja Hagebuttenmarmelde ist ein Gedicht !
    In diesem Jahr habe ich allerdings keine gekocht, ich " kämpfe " mit den vielen Äpfeln.
    LG
    Käthe

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  4. Mmmmmmh das sieht hier auch alles so köstlich aus! :-) Danke für das tolle Rezept, du Liebe!

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  5. Selbstgemachte Marmelade ist doch immer die Beste! Wie lecker auf frischem Brot, mhhhh.

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  6. lecker...............das ist ein tolles Geschenk. Ich liebe den herben Geschmack auch sehr. Aber da nur ich Marmelade esse, lohnt es sich nicht selber welche zu machen. So viel Arbeit, aber wie es ausieht hat es sich gelohnt. Ich bin jedenfalls hin und weg. Liebe Grüße - Andrea

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  7. Liebe Carolyn,
    ich bin wieder hier !!! Mein Puter funktioniert und ich kann mich gar nicht satt sehen an Deiner tollen Herbstdeko. Die ist soooo wunderschön.
    Und das tolle Rezept für die Marmelade. Danke. Ich habe dieses Jahr von eigenen Himbeeren welche gemacht und ganz viel Apfelgelee.
    Und ja, vor dem Vergnügen kommt zwar jede Menge Arbeit, aber das Ergebnis ... mmmmhhhhhh
    Liebe Knuddelgrüße Von Gina

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Vielen lieben Dank für eure Kommentare! Ich freue mich sehr darüber.
Carolyn
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